Eines Tages bekam Mami, die aus der japanischen Präfektur Shizuoka stammt, von ihrer Großmutter einige alte Kimono-Schärpen, auf Japanisch Obi genannt, geschenkt. Die Großmutter sagte ihr, dass die Obi nur Staubfänger seien, weshalb sie also wollte, dass ihre Enkelin sie nahm. Mit diesen geschenkten Obi und der Erlaubnis, mit ihnen machen zu können, was auch immer sie wollte, zögerte Mami nicht lange, zückte eine Schere und begann loszuschneiden.
wie auch immer“, seufzte sie nach einem Moment des Zögerns, "also mach mit ihnen, was du willst.“
Als sie diese Reaktion hörte, verspürte Mami sofort Bedauern, dass sie zuvor alles wahllos weggeschnitten hatte.
Was wenn dieser Obi ein Geschenk einer geliebten Person gewesen ist?
Was wäre, wenn es etwas schrecklich Teures gewesen war, für das ihre Großmutter über Jahre hinweg Geld angespart hatte?
Da wurde ihr klar, dass jeder Obi eine Geschichte hatte. Dass jeder Obi kostbar war. Dass jeder Obi mit den Gefühlen der Person verbunden war, die ihn besaß und die Erinnerungen damit verband.
Sie grub den Obi aus, den ihre Großmutter ihr gegeben hatte und den sie noch nicht zerschnitten hatte und sah ihn sich an. Sie drehte ihn umher und versuchte, ihn in verschiedene Formen zu drehen und aufzurollen.
"Ich habe es!" rief sie.. "Ich kann die fleckigen und abgenutzten Stellen verbergen und die Schönheit des Designs des Obi durch Falten zur Geltung bringen, wie beim Origami!"
Und so war ORIOBI geboren.
Es wird oft gesagt, dass bis zu 400 Millionen Obi , versteckt in Haushalten in ganz Japan, schlummern. ORIOBI ist eine Kunstart, die das japanische Kulturhandwerk des Origami, des japanischen Papierfaltens und der Obi miteinander kombiniert.
Es nutzt das Design eines Obi voll aus und es wird einfach so gefaltet, wie es ist – ohne Schneiden! Und weil die Obi nicht geschnitten werden, kann dieser Prozess rückgängig gemacht und der Obi wieder als Kimono-Schärpe genutzt werden, wofür er ursprünglich gemacht war oder er kann sogar zu einem ganz neuen Kunstwerk umgestaltet werden!
ORIOBI möchte ein Gefühl traditioneller japanischer Schönheit vermitteln und gleichzeitig die Geschichte ehren, die jeder Obi heute mit sich trägt, egal ob er von Generation zu Generation weitergegeben wurde, nach jahrelangem Sparen gekauft wurde oder ein wertvolles Geschenk eines geliebten Menschen gewesen ist.